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WISS 205

Interventionelle Radiologie VI - Bildgebung zur interventionellen Behandlungsplanung: Leber

Interventionelle Radiologie VI - Bildgebung zur interventionellen Behandlungsplanung: Leber
Donnerstag, 18. Mai 2023 · 15:00 bis 16:15 Uhr
18
Mai

Donnerstag, 18. Mai 2023

15:00 bis 16:15 Uhr · Raum: Studio 1.2 A+B  in Kalender übernehmen:   iCal  ·  Google

Veranstaltungsdetails

Veranstalter
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Art
Wissenschaftliche Sitzung
Thema
Interventionelle Radiologie (Allgemein)
Zielgruppe
Andere, Ärzte in Weiterbildung (AiW), Fachärzte, Ingenieure / Naturwiss.

Zertifizierungen

Der RÖKO WIESBADEN wird im Rahmen einer Kongresszertifizierung durch die LÄK Hessen bewertet. Bitte beachten Sie die Hinweise unter A bis Z.

Informationen

Moderation
Marco Das (Duisburg)
Bettina Maiwald (Halle (Saale))

Ablauf

15:00 - 15:05

Vortrag (Wissenschaft)

Morphologische Evaluation der Ablationsareale nach CT-gesteuerter Mikrowellenablation von Lebertumoren

Gesa Helen Pöhler (Münster)

weitere Autoren

Frank Wacker (Hannover) / Alena Levers (Hannover) / Judith Pantke (Radiologie) / Martina Schmidbauer (Hannover) / Hinrich Winther (Hannover) / kristina Ringe (Hannover)

Zielsetzung

Ziel dieser Studie ist der systematische Größenvergleich der Ablationsareale nach Mikrowellenablation (MWA) von Lebertumoren in unterschiedlichen Patienten- und Tumorsubgruppen.

Material und Methoden

Retrospektive Auswertung der Ablationsareale nach CT-gesteuerter MWA von 25 malignen Lebertumoren (primär n=21; Metastasen n=4; mediane Größe 17 mm). Alle Tumore wurden mit einer Ablationsposition und 100W über eine Dauer von 10min mit demselben MWA-Generator behandelt. Die Ablationsareale wurden unmittelbar postinterventionell in der portalvenösen Phase volumetriert und in drei senkrecht zueinanderstehenden Ebenen vermessen. Volumina und Durchmesser wurden bei Patienten mit unterschiedlichen Tumorcharakteristika verglichen: Tumorentität (primär vs sekundär), Tumorlage (subkapsulär vs nicht subkapsulär), Tumorvolumen (>6ml vs <6ml), Vorhandensein einer Zirrhose (ja vs nein) und vorausgegangene transarterielle Chemoembolisation und Chemotherapie (ja vs nein) (Shapiro-Wilk Test und Wilcoxon Rank Sum Test; p<0.05 als Signifikanzniveau).Zusätzlich erfolgte ein Vergleich der Durchmesser der Ablationsareale mit den vom Hersteller des MWA-Systems angegebenen zu erwartenden Durchmessern.

Ergebnisse

Das mediane Ablationsvolumen betrug 25cm3 (25-75%: 22,1- 49,9cm3) ohne signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Subgruppen (p>0.05). Die Mediane der Durchmesser in der Querachse zu eingebrachten Antenne (A), in der Längsachse zu eingebrachten Antenne (B) und kraniokaudaler Richtung betrugen 33.4 mm (30.0-38.1 mm), 42.5 mm (35-45.2 mm) und 32.1 mm (29.4-38.4 mm), entsprechend einer Abweichung von den Herstellerangaben um - 6% (A) bzw. + 8% (B).

Schlussfolgerungen

Tumorcharakteristika, das Vorhandensein einer Zirrhose oder eine vorausgegangene TACE hatten in unserer Pilotstudie keinen signifikanten Einfluss auf das Volumen des Ablationsareals. Verglichen mit den Herstellerangaben des verwendeten MWA-Systems sind die resultierenden Ablationsareale im klinischen Setting in der longitudinalen Ebene durchschnittlich etwas größer, in der transversalen Ebene hingegen etwas kleiner. Entsprechende Abweichungen gilt es bei der Interventionsplanung mit dem Ziel einer A0 Ablation zu berücksichtigen.

Teilnahme Young Investigator Award

15:05 - 15:10

Vortrag (Wissenschaft)

Radiomics-basiertes Vorhersagemodell für das Therapieansprechen der Radioembolisation und Überleben bei hepatisch metastasiertem kolorektalen Karzinom

Philipp Schindler (Münster)

weitere Autoren

Max Masthoff (Münster) / Michael Köhler (Münster) / Kambiz Rahbar (Münster) / Lars Stegger (Münster) / Walter Heindel (Münster) / Moritz Wildgruber (München) / Wolfgang Roll (Münster)

Zielsetzung

Evaluation des Nutzens eines Radiomics-gestützten Modells zur Vorhersage des Therapieansprechens und Überlebens von Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen, die mittels transarterieller Radioembolisation (TARE) behandelt wurden.

Material und Methoden

In diese retrospektive Studie wurden n=51 eingeschlossen, die sich einer TARE unterzogen. Das Therapieansprechen wurde anhand der Response Evaluation Criteria in Solid Tumors (RECIST) nach 3 Monaten beurteilt. Die Patienten wurden in Responder (komplette/partielle Remission und stabile Erkrankung, n=24) und Non-Responder (progrediente Erkrankung, n=27) unterteilt. Nach Segmentierung des Lebertumorvolumens wurden radiomische Merkmale (RF) aus der baseline CT extrahiert. Das Vorhersagemodell wurde auf der Grundlage einer Radiomics-basierten Signatur erstellt, die eine Klassifizierung des Therapieansprechens mittels multivariater logistischer Regression ermöglicht. Zur Bewertung des klinischen Nutzens des Vorhersagemodells wurde eine Entscheidungskurvenanalyse durchgeführt. Anhand eines im Modell festgelegten Grenzwerts wurden die Patienten entweder einer Gruppe mit hohem oder mit niedrigem Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung zugeordnet. Eine Kaplan-Meier-Analyse wurde durchgeführt, um die Überlebenszeit zwischen Hoch- und Niedrigrisikogruppe zu analysieren.

Ergebnisse

Zwei unabhängige RF unterschieden gut zwischen Respondern und Non-Respondern. Für die Vorhersage des Therapieansprechens betrug die Fläche unter der Receiver-Operating-Characteristic (ROC)-Kurve des Radiomics-basierten Modells 0,75 (95% KI, 0,48-1), was anhand der Entscheidungskurvenanalyse einen größeren klinischen Nutzen ergab als ohne Radiomics-basiertes Modell. In der Hochrisikogruppe war das Gesamtüberleben kürzer als in der Niedrigrisikogruppe (3,4 vs. 6,4 Monate, p<0,001).

Schlussfolgerungen

Dieser Radiomics-basierte Ansatz kann ein wichtiges zusätzliches Entscheidungsinstrument für die Planung der TARE darstellen und dadurch die Patientenselektion optimieren.
15:10 - 15:15

Vortrag (Wissenschaft)

Verbesserte Darstellung hepatischer Läsionen bei MRT-gesteuerten Thermoablationen durch T1-inversion-recovery Bildgebung mit variabler Inversionszeit

Jens Kübler (Tübingen)

weitere Autoren

Patrick Krumm (Tübingen) / Moritz Winkelmann (Tübingen) / Konstantin Nikolaou (Tübingen) / Rüdiger Hoffmann (Tübingen)

Zielsetzung

Verbesserung der nativen Darstellung hepatischer Läsionen im Rahmen MRT-gesteuerter Interventionen.

Material und Methoden

Zwischen März 2020 und April 2022 wurden 44 Patienten (Durchschnittsalter 64 Jahre, Frauen 33 %), bei denen eine MR-gesteuerte Thermoablation von hepatischen Läsionen (hepatozelluläres Karzinom oder Metastasen) geplant war, prospektiv untersucht. 51 Leberläsionen wurden unmittelbar vor Thermoablation intraprozedural charakterisiert. Im Rahmen des Standardprotokolls erfolgte eine native T1-VIBE-Sequenz. Zusätzlich wurden T1-Mapping-Look-Locker-Sequenzen mit acht verschiedenen Inversionszeiten (TI) zwischen 150 ms und 1700 ms acquiriert. Der Kontrast zwischen Läsion und Leber (LLC) wurde zwischen VIBE- und Inversion-Recovery (IR)-Sequenzen für jede TI analysiert.

Ergebnisse

Der mittlere LLC in T1-VIBE-Sequenzen betrug 0,3 ± 0,1. In IR-Sequenzen war der LLC bei TI 230 ms am höchsten (1,04 ± 1,1) und signifikant höher im Vergleich zu der T1-VIBE Sequenz (p < 0,001). In der Subgruppenanalyse zeigten Patienten mit Metastasen eines kolorektalen Karzinoms (CRC) den höchsten LLC bei 230 ms (1,14 ± 1,4) und Patienten mit hepatozellulärem Karzinom bei 550 ms (1,06 ± 1,16). T1-Relaxationszeiten in Leberläsionen waren höher im Vergleich zum angrenzenden Leberparenchym (1184 ± 456 vs. 654 ± 96 ms, p < 0,001).

Schlussfolgerungen

Inversion-Recovery Bildgebung kann zur verbesserten Darstellung von Leberläsionen in der nativen MR-Bildgebung beitragen. Hierbei zeigten niedrige TI zwischen 150 und 230 ms den höchsten Kontrast zwischen Leberparenchym und maligner Läsion.
15:15 - 15:20

Vortrag (Wissenschaft)

miR-21 als prognostischer Biomarker bei mit CT-geführter Hochdosis-Brachytherapie behandeltem HCC

Matthias Stechele (Munich)

weitere Autoren

Henrike Link / Heidrun Hirner-Eppeneder (München) / Marianna Alunni-Fabbroni (München) / Moritz Wildgruber (München) / Lukas Salvermoser (München) / Stefanie Corradini / Eithan Galun (Jerusalem) / Shraga Nahum Goldberg (Jerusalem) / Jens Ricke (München) / Philipp Kazmierczak (München)

Zielsetzung

Untersuchung von Serum-miR-21- und miR-210 als prognostische Biomarker bei mit CT-gesteuerter Hochdosis-Brachytherapie (HDR-BT) behandeltem HCC.

Material und Methoden

: n=24 mit HDR-BT (1x15 Gy) behandelte HCC-Patienten (BCLC A und B) wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Serum-miR-21- und miR-210 wurden vor und 2 d nach HDR-BT mit RT-PCR quantifiziert. Anhand der im 3-Monats-Intervall durchgeführten Ganzkörper-KM-CT und Gd-EOB-DTPA-MRT der Leber wurden die Patienten in Responder (R, n=12) und Non-Responder (NR, n=12) eingeteilt (Def. R:innerhalb von 6 Mo. kein lokaler Progress, innerhalb von 2 J. kein systemischer Progress; Def. NR: Rezidiv innerhalb von 6 Mo., o. Progress mit >3 Herden, o. mind. Herd von >3cm, o. neue extrahepatische Manifestation innerhalb von 2 J.). Die Biostatistik umfasste parametrische und nicht-parametrische Tests (Mann-Whitney-U-Test) sowie Kaplan-Meier-Kurven.

Ergebnisse

R wiesen einen signifikanten Abfall der miR-21-Werte 2 Tage post HDR-BT auf, während die NR einen signifikanten Anstieg zeigten (Median miR-21 2^-ΔΔCт: Resp.0,73 [IQR 0,34], NR1,53 [IQR 1,48]; p=0,0102). Bei miR-210 zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen R und NR (Median miR-210 2^-ΔΔCт: Resp.0,74 [IQR 0,45], NR0,99 [IQR 1,13]; p=0,8399). Bei den NR betrug die Zeit bis zur systemischen Progression durchschnittlich 351±163 Tage. Kaplan-Meier-Kurven zeigten eine signifikant kürzere Zeit bis zum systemischen Progress der Erkrankung bei steigenden miR-21-Werten (p=0,0095), nicht aber bei miR-210 (p=0,7412).

Schlussfolgerungen

Ein unmittelbar posttherapeutischer Anstieg des miR-21-Serumspiegels ist mit einem schlechteren Therapieansprechen und kürzeren Zeit bis zum systemischen Progress bei HDR-BT-behandeltem HCC assoziiert. Diese Proof-of-Concept-Studie ist ein potenzieller Ausgangspunkt für die weitere Untersuchung von miR-21 als Stratifikator in klinischen interventionell-onkologischen Studien.
15:20 - 15:25

Vortrag (Wissenschaft)

Milzvolumen als prognostischer Faktor bei Patienten mit portaler Hypertension und TIPS-Implantation

Felix Hahn (Mainz)

weitere Autoren

Fabian Stöhr (Mainz) / Lukas Müller (Mainz) / Tilla Loew (Mainz) / Roman Klöckner (Lübeck) / Jens Mittler (Mainz) / Arndt Weinmann (Mainz) / Michael Pitton (Mainz) / Christoph Düber (Mainz)

Zielsetzung

Splenomegalie ist ein häufiger Befund bei Patienten mit portaler Hypertension und das Milzvolumen (MV) wurde als prognostischer Parameter bei verschiedenen Lebererkrankungen vorgeschlagen. Die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Stent-Shunts (TIPS) ist ein bewährtes Verfahren zur Verringerung der portalen Hypertension. Unser Ziel war es, die Auswirkungen des MV auf das Gesamtüberleben (OS) und den hepatisch-venösen Druckgradienten (HVPG) nach TIPS-Implantation zu untersuchen.

Material und Methoden

Zwischen 2010 und 2020 konnten wir retrospektiv 199 Patienten mit TIPS und einer inhäusigen, kontrastverstärkten CT-Untersuchung vor der TIPS-Implantation einschließen. Das MV wurde mit einem für die Milzsegmentierung trainierten 3D U-Netz errechnet und mit dem OS, dem Vorhandensein eines spontanen splenorenalen Shunts (SSRS) sowie dem MELD- und ALBI-Score verglichen.

Ergebnisse

In unserer Kohorte korrelierte das MV nicht signifikant mit dem HVPG (Pearson's r=0,12, p=0,09). Patienten mit einem SSRS hatten ein niedrigeres MV als Patienten ohne (258ml/m²±110ml/m² vs. 357ml/m²±223ml/m², p=0,04). Interessanterweise zeigten Patienten mit einem MV über dem Median (295ml/m²) eine verlängerte Überlebenszeit (1-Jahres-OS 0,78 vs. 0,68, 5-Jahres-OS 0,62 vs. 0,40, log-rank p=0,02). Hinsichtlich der Scoring-Systeme ergab eine optimale Stratifizierung prognostische Cut-offs für MELD (Cut-off 19, 1-Jahres-OS 0,68 vs. 0,79, 5-Jahres-OS 0,47 vs. 0,57, log-rank p=0,04), jedoch nicht für ALBI (bester log-rank p=0,2).

Schlussfolgerungen

Obwohl die Korrelation zwischen MV und HVPG schwach war, ergab die Stratifizierung nach dem MV ein signifikant unterschiedliches Überleben zwischen den Gruppen. Während sich die portale Hämodynamik und die Beziehung zur Splenomegalie erneut als komplex erwies, könnte die volumetrische Beurteilung des MV vor und wahrscheinlich die MV-Änderung nach der TIPS-Implantation dazu beitragen Patienten frühzeitig zu identifizieren, die günstig auf das Verfahren ansprechen.
15:25 - 15:30

Vortrag (Wissenschaft)

Nicht-invasive Evaluation des portosystemischen Druckgradienten bei TIPS-Patienten mittels 4D Fluss MRT und Computational Fluid Dynamics

Christoph Riedel (Hamburg)

weitere Autoren

Marko Hoffmann (Hamburg) / Muhammad Ismahil (Hamburg) / Alexander Lenz (Hamburg) / Felix Piecha (Hamburg) / Inka Ristow (Hamburg) / Michael Schlüter (Hamburg) / Gerhard Adam (Hamburg) / Björn P. Schönnagel (Hamburg) / Peter Bannas (Hamburg)

Zielsetzung

Evaluation der Kombination von 4D Fluss MRT und Computational Fluid Dynamics (CFD) zur nicht-invasiven Abschätzung des portosystemischen Druckgradienten (PSG) bei Patienten mit transjugulärem intrahepatischen portosystemischen Shunt (TIPS).

Material und Methoden

Bei 20 TIPS-Patienten wurde prospektiv eine 4D Fluss MRT bei 3T zur Bestimmung der Blutflussrate im TIPS und in der Vena cava inferior (VCI) durchgeführt. Zur Netzgenerierung für die CFD-Simulationen wurden Pfortader, TIPS-Trakt, rechte Lebervene und VCI segmentiert. Pfortader und infrahepatische VCI dienten als Zuflüsse für die mittels 4D Fluss MRT bestimmten Flussraten. Stationäre CFD-Simulationen erfolgten zur Bestimmung eines nicht-invasiven PSG, welcher aus der Differenz zwischen simuliertem Druck in suprahepatischer VCI und Pfortader berechnet wurde. Invasive angiographische Messungen des PSG dienten als Referenz und wurden mittels Pearson-Korrelation mit dem nicht-invasiven, 4D Fluss MRT-/CFD-basierten Druckgradienten verglichen.

Ergebnisse

Die Simulationen ermöglichten die Quantifizierung der Druckverhältnisse in den segmentierten Gefäßen und im TIPS-Stent. Der nicht-invasive PSG korrelierte signifikant mit der invasiven Druckmessung (r = 0.77, p < 0.001). Die invasiven Druckmessungen zeigten bei 11 von 20 Patienten eine portale Hypertension (PSG > 12 mmHg) und bei 9 von 20 Patienten einen PSG ≤ 12 mmHg. Die CFD-Simulationen basierend auf Flussmessungen aus der 4D Fluss MRT ermöglichten eine korrekte Klassifikation hinsichtlich des Vorliegens einer portalen Hypertension in 16 von 20 Patienten (80%).

Schlussfolgerungen

Die Kombination aus 4D Fluss MRT und CFD ermöglicht die nicht-invasive Abschätzung des portosystemischen Druckgradienten bei TIPS-Patienten und könnte daher bei Verdacht auf TIPS-Dysfunktion zur Indikationsstellung einer invasiven Druckmessung herangezogen werden.

Teilnahme Young Investigator Award

15:30 - 15:35

Vortrag (Wissenschaft)

Lebervolumetrie zur Evaluation des Therapieansprechens auf eine Leberarterienchemoinfusion im Vergleich zu den RECIST 1.1-Kriterien bei Aderhautmelanompatienten mit Lebermetastasen

Sebastian Zensen (Essen)

weitere Autoren

Hannah Steinberg (Essen) / Georgios Alatzides (Essen) / Aleksandar Milosevic (Essen) / Johannes Maximilian Ludwig (Essen) / Heike Richly (Essen) / Jens T. Siveke (Essen) / Jens Matthias Theysohn (Essen) / Michael Forsting (Essen) / Benedikt Michael Schaarschmidt (Essen)

Zielsetzung

Zur lokalen Tumorkontrolle können Lebermetastasen bei Aderhautmelanom durch die Leberarterienchemoinfusion behandelt werden. Aufgrund diffuser Metastasierung ist die kurzfristige Bewertung nach den Kriterien der Response Evaluation Criteria in Solid Tumors (RECIST) 1.1 oft schwierig. Die diffuse Organbeteiligung führt häufig zu einer Hepatomegalie, die sich durch Lebervolumetrie (LV) unkompliziert nachweisen lässt. Ziel dieser Studie ist der Vergleich von RECIST 1.1 und LV für die Bewertung des Ansprechens auf die Leberarterienchemoinfusion.

Material und Methoden

In dieser unizentrischen retrospektiven Kohortenstudie wurde bei 143 Patienten (Durchschnittsalter 65,1 ± Standardabweichung 10,9 Jahre, 54% weiblich), die zwischen 10/2013 und 12/2020 behandelt wurden, das Ansprechen auf die Behandlung nach der ersten Leberarterienchemoinfusion mittels RECIST 1.1 und LV in der CT-Bildgebung mit syngo.via (Siemens Healthineers, Deutschland) analysiert. Zur Unterscheidung zwischen "stable disease" (SD) und "progressive disease" (PD) wurde ein Schwellenwert in der LV ermittelt. Das Gesamtüberleben (OS) wurde als die Zeit von der ersten Intervention bis zum Tod berechnet. Die Überlebenskurven wurden mittels Kaplan-Meier-Test und Log-Rank-Test (Mantel-Cox) bewertet.

Ergebnisse

In der Gesamtpopulation betrug das mediane OS (mOS) 13,5 Monate (95%CI 11,2-15,8 Monate). In der LV ist ein Schwellenwert von 10% Zunahme des Lebervolumens geeignet, um Patienten mit signifikant reduziertem OS zu identifizieren (SD: 103/143 Patienten, mOS 15,9 Monate; PD: 40/143 Patienten, 6,6 Monate; p<0,001). Das Ansprechen auf die Behandlung lässt sich auch mit RECIST 1.1 gut beurteilen (PD: 22/143 Patienten, 8,5 Monate; SD: 121/143 Patienten, 14,6 Monate; p=0,0023).

Schlussfolgerungen

Bei Aderhautmelanom-Patienten mit Lebermetastasen ist die LV mit einem Schwellenwert für die Vergrößerung des Lebervolumens von 10% zur Beurteilung des Ansprechens auf die Behandlung geeignet und kann als Ergänzung oder sogar als Alternative zu RECIST 1.1 verwendet werden.

Teilnahme Young Investigator Award

15:35 - 15:40

Vortrag (Wissenschaft)

Prädiktion der Hypertrophie der future remnant liver nach Pfortaderembolisation

Max Masthoff (Muenster)

weitere Autoren

Mirjam Gerwing (Münster) / Shadi Katou (Münster) / Michael Köhler (Münster) / Haluk Morgül (Münster) / Walter Heindel (Münster) / Moritz Wildgruber (Münster) / Philipp Schindler (Münster)

Zielsetzung

Ziel der Studie war die Evaluation des Vorhersagewertes der präinterventionellen Computertomographie für die Hypertrophie der future remnant liver (FRL) nach Pfortaderembolisation (PE) vor Leberresektion.

Material und Methoden

In diese retrospektive Studie wurden alle Patienten, die zwischen 2018 und 2021 eine rechtsseitige PE mit oder ohne simultanen Verschluss der Lebervenen erhalten haben, eingeschlossen. Eine CT-Volumetrie wurde vor und 2-5 Wochen nach der Embolisation durchgeführt, und hieraus jeweils das standardisierte FRL-Volumen (sFRLV) bestimmt. Zudem erfolgte eine Segmentierung der Leber (ohne Tumor), der Milz sowie von LWK 1 (Knochenmark) mit nachfolgender radiomic feature(RF) Extraktion. Es erfolgte anhand der Klassifikation des Interventionsansprechens (response: Hypertrophie ≥1.33) eine schrittweise Dimensionsreduktion der extrahierten RF mit nachfolgender Erstellung logistischer Regressionsmodelle, die auf ihren Vorhersagewert getestet wurden.

Ergebnisse

Insgesamt wurden n=53 Patienten (f= 21, m=32; mittleres Alter 64±10.5 Jahre) mit primärem oder sekundärem Lebertumor eingeschlossen. sFRLV zeigte einen signifikanten Anstieg von 20.8±7.7% auf 30.4±8.7% nach PE (p<0.001), entsprechend einer mittleren FRL-Hypertrophie von 1.5 ± 0.3fach. Es bestand kein signifikanter Unterschied in der Hypertrophie bei PE mit oder ohne simultane Lebervenenembolisation. Eine sFRLV Hypertrophe von ≥1.33 wurde in n=35 (66%) der Patienten erreicht. Es konnten drei RF, jeweils eins für die Leber, Milz und Knochenmark, identifiziert werden, die gut zwischen einer Hypertrophie ≥1.33 und <1.33 differenzieren konnten. Das resultierende Modell, das die RF MaximumProbability_liver, Skewness_spleen und TotalEnergy_bone einschloss, zeigte einen AUC-Wert von 0.875 für die Vorhersage eines Interventionsansprechens.

Schlussfolgerungen

Diese proof-of-concept Studie zeigt erste Evidenz für einen möglichen prädiktiven Stellenwert der präinterventionellen CT zur Vorhersage der Hypertrophie nach Pfortaderembolisation.
15:40 - 15:45

Vortrag (Wissenschaft)

Vergleich der Gd-EOB-DTPA-verstärkten MRT und der hepatobiliären 99mTc-Mebrofenin-Szintigraphie zur Messung der regionalen Leberfunktion nach Induktion einer Hypertrophie durch Radioembolisation

Matthias Philipp Fabritius (München)

weitere Autoren

Max Seidensticker (München) / Osman Öcal (München)

Zielsetzung

Vergleich der Gd-EOB-DTPA-verstärkten MRT und der 99mTc-markierten hepatobiliären Mebrofenin-Szintigraphie (HBS) als bildgebende Leberfunktionstests nach einseitiger Radioembolisation (RE) bei Patienten mit primären oder sekundären Lebermalignomen.

Material und Methoden

23 Patienten mit prim. oder sek. Lebermalignomen, die sich im Rahmen einer prospektiven Studie (REVoluTion) einer Gd-EOB-DTPA-verstärkten MRT unterzogen, wurden ausgewertet. REVoluTion war eine prospektive, offene, nicht-randomisierte, therapieoptimierende Studie mit Patienten, die sich einer rechtsseitigen oder sequentiellen RE bei kontralateraler Leberhypertrophie an einem Zentrum in Deutschland unterzogen. MRT und hepatobiliäre Szintigraphie wurden vor der RE (Baseline) und 6 Wochen danach (Follow-up) durchgeführt. In dieser explorativen Subanalyse wurde die Anreicherung der Leber in der hepatobiliären Phase, normalisiert auf die Milz (Leber-Milz-Verhältnis, LSR) und den Muskel (Leber-Muskel-Verhältnis, LMR) in der MRT mit der Mebrofenin-Aufnahme in der HBS für die gesamte Leber (TL) und getrennt für den rechten (RLL) und linken Leberlappen (LLL) verglichen.

Ergebnisse

Die Mebrofenin-Aufnahme korrelierte sowohl bei der Baseline als auch beim Fllow-up signifikant mit der LSR und LMR der TL (LSR: Erstuntersuchung: r2=0,635, p<0,001; Nachuntersuchung: r2=0,462, p=0,013. LMR: r2=0,473, p=0,011; r2=0,679, p<0,001) und RLL (LSR: r2=0,597, p=0,001; r2=0,483, p=0,010. LMR: r2=0,353, p=0,049; r2=0,644, p<0,001). Bei den LLL korrelierte die Mebrofenin-Aufnahme signifikant mit der LMR (r2=0,464, p=0,013; r2=0,540, p=0,004), während bei der LSR eine signifikante Korrelation nur bei der Nachuntersuchung festgestellt wurde (r2=0,349, p=0,051; r2=0,359, p=0,046).

Schlussfolgerungen

Diese Studie zeigt, dass die Gd-EOB-DTPA-verstärkte MRT und die 99mTc-markierte Mebrofenin-HBS gleichermaßen zur Beurteilung der Zunahme der kontralateralen Leberlappenfunktion nach einseitiger Radioembolisation verwendet werden können.
15:45 - 16:15

Diskussion

Diskussion

Häufige Fragen

Wie kann ich mich zum RÖKO WIESBADEN anmelden?

Alle Informationen zur Anmeldung für den RÖKO WIESBADEN erhalten Sie unter Anmeldung.

Um einen zügigen Zugang zum Kongress zu erhalten, empfehlen wir allen, die digitale Anmeldung im Vorfeld zu nutzen.

Eine persönliche Anmeldung in Wiesbaden können Sie ab dem 17.05.2023 vor Ort am Registrierungscounter im RheinMain CongressCenter (RMCC) vornehmen.

Für teilnahmebegrenzte Kurse (Workshops/MTR-Workshops/MTR-Klinik-Seminare) fallen gesonderte Teilnahmegebühren an. Wir empfehlen, diese frühzeitig mit der Online-Anmeldung zu buchen.

Wie stelle ich mein persönliches Kongressprogramm zusammen?

Um Ihnen die persönliche Kongressplanung im Rahmen des RÖKO WIESBADEN so einfach wie möglich zu machen, haben wir für Sie die Vormerken-Funktion eingeführt, mit deren Hilfe Sie Ihr persönliches Kongressprogramm zusammenstellen und jederzeit online darauf zugreifen können.

Informationen zum Vormerken finden Sie in der News "So gestalten Sie Ihr persönliches Programm für den RÖKO WIESBADEN", Ihr persönliches RÖKO WIESBADEN-Programm finden Sie im Benutzermenü in Listenansicht und als grafische Tagesansicht.

Ich halte einen Vortrag – was muss ich beachten?

Alle wichtigen Informationen rund um Ihren Vortrag beim 104. Deutschen Röntgenkongress in Wiesbaden haben wir für Sie unter "Informationen für Vortragende" zusammengestellt.

Wie erwerbe ich CME-Punkte auf dem RÖKO WIESBADEN?

Alle wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen werden von der Landesärztekammer (LÄK) Hessen zertifiziert. Die LÄK vergibt drei CME-Punkt pro Kongress-Halbtag.

Die teilnahmebegrenzten Workshops werden separat seitens der LÄK Hessen zertifiziert. Die zuerkannten CME-Punkte entnehmen Sie bitte den Programmeinträgen der einzelnen teilnahmebegrenzten Workshops.

Bitte beachten Sie: Sollten Sie als Fachärztin oder Facharzt Fortbildungspunkte erwerben, erfolgt die Übermittlung der gesammelten CME-Punkte nach dem RÖKO WIESBADEN automatisch an Ihre Ärztekammer. Voraussetzung hierfür ist, dass Ihre EFN im Registrierungssystem hinterlegt ist und Sie Ihren Kongressausweis zur Erfassung Ihrer Anwesenheit vor den Vortragssälen einscannen.

Falls Ihre EFN noch nicht hinterlegt ist, können Sie diese in dem Modul „Mein Account“ im Registrierungssystem ergänzen oder uns per E-Mail an registrierung-roeko@kukm.de mitteilen.

Wie erhalte ich Anwesenheits- bzw. Teilnahmebescheinigungen?

Sie können Ihre Teilnahmebescheinigung mit den ausgewiesenen CME-Punkten ca. Drei Wochen nach dem Kongress im Registrierungssystem abrufen. Sobald der Download möglich ist, werden Sie per E-Mal benachrichtigt.

Sofern Sie eine allgemeine Anwesenheitsbescheinigung – ohne Fortbildungspunkte – für den Tag Ihrer Anwesenheit benötigen, z.B. für Ihren Arbeitgeber, können Sie diese täglich ab 14:00 Uhr an den Self-Print-Säulen im Eingangsbereich ausdrucken.

Wie evaluiere ich den RÖKO WIESBADEN?

Bewerten Sie Vorträge auf dem Röntgenkongress 2023 in Wiesbaden, an denen Sie teilgenommen haben und nehmen Sie Einfluss auf das nächste Kongressprogramm!

Sie fragen sich, wie? Klicken Sie im Programmkalender, auf der Detailseite der entsprechenden Sitzung, auf den Evaluationslink und Sie werden anschließend zu den Evaluationsfragen der aktuellen Sitzung geführt und können dort Ihre Bewertung abgeben.

Wir haben für Sie alle Informationen zur Evaluation hier zusammengestellt.

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